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Neuroleptika Trialog

Der Neuroleptika-Trialog macht Pause
Liebe Trialog-Interessierte, nach 5 Jahren Neuroleptika-Trialog off- und online machen wir eine kreative Pause, um die Erfahrungen auf dem Weg einer kritischen Auseinandersetzung mit Psychopharmaka und allem was damit zu tun hat nachklingen zu lassen und uns zu orientieren, wie und auf welche Weise es weitergehen soll auf dieser Reise.
Für Feedback, Nachfragen und Eintrag in den Emailverteiler, der informieren wird, wenn es weitergeht, sind wir aber dennoch gerne erreichbar.
Schreibt uns unter neuroleptika-trialog@gmx.ch
Liebe Grüsse
Christian Burr und Andrea Zwicknagl

Was bisher geschah
Der Trialog zum Absetzen und Reduzieren von Neuroleptika wurde im Januar 2017 mit einem Auftaktsymposium in der Villa Stucki in Bern ins Leben gerufen. Wir wollten keine Maxime setzen, sondern einen Gesprächs- und Begegnungsraum eröffnen für ein Thema, hinter dem so viel mehr steckt, als einfach Diagnostik und Pharmakologie. Und wollten die verschiedenen Erfahrungsperspektiven zusammenbringen, von Menschen, die diese Medikamente einnehmen, die Leute um sie herum und diejenigen, die sie verordnen oder sonst in einer fachlichen Position damit zu tun haben.

Ab dann trafen wir uns regelmässig einmal im Monat in Bern.

Neuroleptika-Trialog online 2021 Januar bis Juni
Wir wollten die aktuelle Situation der Pandemie nutzen für ein etwas anderes Format online und mehr Raum geben für Input in Form von Vorträgen, moderierten Gesprächen, Lesungen etc. von und mit Referierenden und natürlich immer noch mit Euch!

Hier geht’s zum InCLOUsiv-Talk mit Andrea Zwicknagl zur Trialog-Webinar-Reihe.

14. Januar, Donnerstag, 18.00 bis ca. 19.30 Uhr
Tapering Strips als Hilfe für sinnvolle Gespräche im Sprechzimmer
Fachvortrag von Dr. Peter C. Groot und Diskussion.
Link zur Aufzeichnung: https://youtu.be/iULZp4nGDD0.

25. März, Donnerstag, 18.00 bis ca. 19.30 Uhr
Wahnsinn um drei Ecken. Eine Familiengeschichte
Lesung und Gespräch mit Friederike Samstag.
Link zur Aufzeichnung: hier.

22. April, Donnerstag, 18.00 bis ca. 19.30 Uhr
Auf dem virtuellen Roten Sofa mit Uwe Gonther
Ein Gespräch zu dritt.
Link zur Aufzeichnung: https://youtu.be/pE2rzLOP9cE

20. Mai, Donnerstag, 18.00 bis ca. 19.30 Uhr
Grundsätzlich neue Einstellungen und Haltungen mit weniger oder auch ohne Psychopharmaka
Erfahrungen aus dem aufsuchenden Angebot durch eine diplomierte Pflegekraft.
Link zur Aufzeichnung: https://youtu.be/h1qdIfQlpjU

24. Juni, Donnerstag, 18.00 bis ca. 19.30 Uhr
Wir müssen reden!“
Chronik aus dem Cyberspace.
Vortrag und Gespräch mit Dr. Susanne Ackers, Andrea Zwicknagl und Christian Burr (ohne Aufzeichnung).

Vorgeschichte und Ressourcen
Wir haben den Trialog am 26. Januar 2017 mit einem halbtägigen Symposium „Neuroleptika reduzieren und absetzen“ begonnen. Der Saal der Villa Stucki war mit 60 Teilnehmenden bis auf den letzten Platz besetzt und noch mehr Leute wollten kommen. Viele Fachleute vor allem aus dem Bereich der Pflege hatten sich interessiert, auch einige ÄrztInnen, etwa 20 Prozent der Teilnehmenden hatten eigene Erfahrung mit der Einnahme von Neuroleptika und nur eine sehr kleine Zahl war angehörig. Darum möchten wir diese Gruppe besonders ermutigen sich für den Trialog zu melden.

Den Anfang machte Dr. Stefan Weinmann mit einem Referat zum Thema „Neurolepitka reduzieren und absetzen – warum und wie?“

Dann folgten trialogische Kleingruppen, wo der Austausch der persönlichen Erfahrungen geübt werden konnte.

Zum Abschluss gab es ein trialogisch besetztes Podiumsgespräch.

Den  Flyer finden Sie hier.

Hier geht es zum Pressebericht über die Veranstaltung.

Weiterführende Informationen

  • Neuroleptika reduzieren und absetzen: Eine Broschüre der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie DGSP für Psychiatrie-Erfahrene, Angehörige und Professionelle aller Berufsgruppen. Die Broschüre stellt sich umfassend allen Fragen rund um das Reduzieren und Absetzen von Neuroleptika. Für den geplanten Neuroleptika-Trialog in Bern werden wir sie als Leitfaden für unseren Austausch verwenden.
  • Neuroleptika minimal – warum und wie: Volkmar Aderhold vom Institut für Sozialpsychiatrie an der Uni Greifswald hat sich als Psychiater intensiv mit der Forschungsliteratur zu Wirkungen und Nebenwirkungen von Neuroleptika befasst. In seiner Metaanalyse fasst er die wesentlichen Ergebnisse zusammen und plädiert für einen minimalen Einsatz dieser Medikamente. Seine Erkenntnisse sind in die Broschüre „Neuroleptika reduzieren und absetzen“ eingeflossen. Aderhold ist Mitglied im Fachausschuss Psychopharmaka der DGSP.
  • Neuroleptika-Debatte der DGSP: Die DGSP stellt sich schon seit vielen Jahren der Diskussion um die Medikation mit Neuroleptika. Verfolgen Sie hier die Debatte.
  • Erfolgsmythos Psychopharmaka: 2008 hat sich der Referent unseres Symposiums Dr. Stefan Weinmann intensiv kritisch mit der Geschichte und Anwendung von Psychopharmaka auseinandergesetzt.
  • Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen – Leitlinien für den psychiatrischen Alltag: Das Buch ist ganz aktuell im Januar 2017 erschienen. Dr Stefan Weinmann hat in Coautorenschaft das Grundlagenwerk von Assmus Finzen komplett überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. Es liefert eine fundierte Auseinandersetzung mit dem Stand der Forschung, mit dem was wir wissen und was wir nicht wissen. In Sprache und wissenschaftlicher Grundlegung eignet es sich sowohl für Assistenzärzte in der Ausbildung wie für Pflege und andere Fachleute, genauso wie Angehörige oder Betroffene. Eine ausgezeichnete Basis für die weitere Beschäftigung mit dem Thema.

Englischsprachige Quellen

  • Inner Compass Initiative – The Withdrawal Project: Die US-amerikanische Aktivistin Laura Delano hat im Withdrawal Project die vielfältigen Erfahrungen von Betroffenen gesammelt und systematisch zusammen gestellt. Hier finden sich Informationen zu den verschiedenen Medikamentengruppen, Entzugssymptome und eine Vielzahl von Hinweisen was Menschen geholfen hat.
  • Anatomy of an Epidemic: Der Amerikaner Robert Whitaker hat sich dem Thema Psychopharmaka und vor allem ihrer Langzeitwirkung mit journalistischer Präzision und intensiver Recherche gewidmet. Entstanden ist eine investigative Auseinandersetzung, die Whitaker 2010 als Buch publiziert hat; 2016 ist ein aktualisiertes Update für die Frage nach den Neuroleptika erschienen. Es steht als PDF-Download frei zur Verfügung. Der Blog www.madinamerica.com führt Whitakers Arbeit mit aktuellen Beiträgen von vielen verschiedenen Autoren aus aller Welt fort.
  • The Icarus Project: Das Icarus Projekt ist ein Netzwerk von und für Menschen, die Erfahrungen mit der Welt machen, die vielfach als psychische Krankheit deklariert werden. Es will soziale Gerechtigkeit durch gegenseitige Hilfe fördern, die die Anliegen von individueller Heilung und kollektiver Freiheit miteinander verbindet. Das Leitmotiv ist: „Wir verändern uns, indem wir die Welt um uns herum verändern“. Neben vielen anderen Initiativen hat das Icarus Projekt zusammen mit dem Therapeuten, Autor und Psychiatrie-Erfahrenen Will Hall einen Leitfaden publiziert, der beim Absetzen von Psychopharmaka begleitet: Harm Reduction Guide to Coming Off Psychiatric Drugs and Withdrawal. Er wurde in verschiedene Sprachen übersetzt, unter anderem auch ins Deutsche: Harm Reduction Leitfaden zum risikoarmen Absetzen von Psychopharmaka.

Trialog zum Umgang mit Emotionen

Austausch Betroffene, Angehörige und Fachleute
Wie gehen Menschen mit psychischer Erschütterung/ emotionaler Instabilität, mit
ihren intensiven Emotionen um?

Wie gehen die Angehörigen damit um? Und wie mit ihren eigenen Emotionen?
Was ist die Meinung der Fachleute?
Start am 7. Januar 2021, UPD Bern Murtenstrasse 21
Zeit 19.00 – 20.45 Uhr

Was will der Trialog? Betroffene, Angehörige und Fachleute haben unterschiedliche Perspektiven auf eine Erkrankung, deren Behandlung, Schwierigkeiten und Chancen. Mit dem Trialog soll die Möglichkeit der Begegnungen und des gleichberechtigen Austausches geschaffen werden. Ziel ist es, durch den Erfahrungsaustausch voneinander zu lernen.

Wie läuft der Trialog ab? Der Trialog ist eine Veranstaltungsreihe über ein Semester. Die Treffen finden am ersten Donnerstag im Monat statt. Jeder Abend widmet sich einem anderen Thema. Die Themen werden am ersten Abend festgelegt.

Wo und Wann? Der Trialog findet jeden ersten Donnerstag im Monat statt, jeweils um 19.00 – 20.45 Uhr an der Murtenstrasse 21, UPD Bern.

Daten? 7. Jan./ 4. Feb./ 4. März/ 1. Apr./ 6. Mai/ 3. Juni/ 2. Sept./ 7. Okt./ 4. Nov. 2021

Anmeldung und Auskunft? Eine Anmeldung ist erwünscht: Frau Momo Christen, Tel: 079 699 44 89, momo.christen@bluewin.ch; Frau Daniela Iff, Tel: 078 662 18 76, daniela.iff@bluewin.ch

Flyer? Kann hier heruntergeladen werden.

TRIALOCO – Radio loco-motivo Bern

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Radio loco-motivo ist das verrückte Radio mit Seele. Betroffene, Angehörige und Berufsleute aus der Psychiatrie machen gemeinsam Radio. Alle vier Wochen geht die einstündige Sendung in den Äther – auf Radio Bern RaBe (95.6 MHz). Das Freizeitangebot der Interessengemeinschaft Sozialpsychiatrie Bern (igs) verleiht Menschen, die psychische Krisen kennen, eine Stimme in der Öffentlichkeit. Neben Berichten aus Kliniken oder therapeutischen Wohngemeinschaften ist auf Radio loco-motivo Bern regelmässig die Live-Sendung TRIALOCO zu hören: Ein Betroffener, eine Angehörige und eine Fachperson diskutieren über brisante Themen wie Zwangsmedikation, Stigmatisierung oder Spardruck in der Psychiatrie.

Hinweis zur Sendung vom 14.08.2019.
Hinweis zur Sendung vom 11.09.2019.
Hinweis zur Sendung vom 09.10.2019.
Hinweis zur Sendung vom 10.10.2019 (Internationaler Tag der psychischen Gesundheit, dreistündige Live-Sendung).
Hinweis zur Sendung vom 06.11.2019.
Hinweis zur Sendung vom 04.12.2019.
Hinweis zur Sendung vom 29.01.2020.
Hinweis zur Sendung vom 26.02.2020.
Hinweis zur Sendung vom 22.04.2020.
Hinweis zur Sendung vom 20.05.2020.
Hinweis zur Sendung vom 12.08.2020.

Hier können alle TRIALOCO Sendungen von Radio Loco-motivo Bern nachgehört werden.

Kontaktperson: Gianni Python.

radiolocomotivo@rabe.ch

Mehr Infos/nachhören der Sendungen:

www.igsbern.ch
www.rabe.ch
www.radiolocomotivo.ch

Fakten

Was ist ein Trialog?
Trialog steht für den Austausch von Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten der Psychiatrie. Es geht zunächst um nichts anderes als um das Aussprechen der eigenen Erfahrungen. Im Unterschied zu institutionellen Situationen, spricht hier jeder für sich. Sprechen, zuhören, und von einander lernen, wäre das Ziel.

Was ist Recovery?
Mit der Idee des Trialogs eng zusammen hängt das sogenannte Recovery-Modell. Es ist gewissermassen die Basis des Trialogs. In diesem Modell steht nicht die Krankheit, sondern die Gesundung im Vordergrund. Der Begriff Recovery stammt aus dem Englischen und kann etwa mit Wiedergesundung übersetzt werden.

Trialog psychische Gesundheit
Im Jahr 2012 wurde von Chris Abderhalden, Christian Burr und Philipp Homan der Recovery-Trialog Bern ins Leben gerufen. Nach nun etlichen Jahren wurden im Jahr 2019 von einer mittlerweile ganz neuen Gruppe (Christian Feldmann, Christoph, Duwan, Andreas Etzensperger, Remo Wüthrich) die den Trialog weiterführen, ein Änderungen initiiert, um wieder etwas neuen Schwung in den Trailog zu bekommen. So wurden der Titel in Trialog psychische Gesundheit geändert und es wird an jedem
Trialog etwas fokussierter auf ein Thema diskutiert das zu Begin als Impuls von der Moderationsperson vorgestellt wird. Von September bis Juni findet einmal im Monat donnerstags ein solcher Trialog statt, und zwar von 18:30 – 20:15 im Ambulatorium Mitte, UPD, Zieglerstrasse 7, 3007 Bern. Eine Anmeldung ist nicht nötig und die Teilnahme ist kostenlos. Die Unkosten werden mit Kollekten gedeckt.